Gerade aus Eliezer seinem Leben einen Neustart gönnen will, trifft er die exzentrische Anya, mit der er eine zwanghafte Leidenschaft teilt - das Ausreißen und Essen von Haaren. Bezaubern einfühlsam zeichnet Xander Robin eine Geschichte, die nicht gerade leicht verdaulich ist. 

Berlin am Ende des Jahrtausends. Technobeats geben den Rhythmus vor, während eine Handvoll Menschen in einer schicksalhaften Nacht auf der Suche nach dem ultimativen Kick durch die Großstadt surft, ihre Schicksale miteinander verweben und am Ende ein Schuss fällt, der wie eine Befreiung sein wird. Regisseur RP Kahl entwirft mit furioser Montage und atemberaubendem Soundtrack die reale Vision einer schaurig-schönen Welt, wie sie Ende des letzten Jahrtausends in Berlin anzutreffen war.

Eine wunderbar überdrehte Gruppe Menschen sucht das Glück und eine Handvoll entlaufender Laborkarnickel. Die Lust am Verrücktsein, die sich das Duo Metschurat-Wilson herausnimmt, ist ansteckend und erinnert nicht von ungefähr an Howard Hawks »Bringing up Baby«. 

Die langen Steadycam Fahrten mit denen die Kamera Slav auf seinem Weg zur Erlösung folgt, sind hypnotisch und elektrisierend. Nikola Rakocevic bringt diesen Slav mit einer explosiven Energie auf die Leinwand, die an den jungen Pacino oder De Niro in »Taxi Driver« erinnert. 

Eine mehr als unterhaltsame Expedition auf dem schmalen Grat zwischen Dokumentation und Surrealismus, so abgebrüht, düster und grotesk, dass man unweigerlich an die legendäre belgische Mockumentary »Man Bites Dog« aus den 90ern zurückerinnert.